Reiten heißt nicht vor Publikum nach Erfolgen haschen!
Reiten ist der alltägliche Dialog mit dem Pferd in der Einsamkeit und heißt, das gemeinsame Streben nach Vollkommenheit!
(Nuno Oliveira, 23. Juni 1925 – 02. Februar 1989) https://www.youtube.com/watch?v=yH-it2r8AXs
Reiten ist Kunst und Liebe
Nuno Oliveira verstand Reiten als Kunst, wo neben Technik und Gefühl, dem Handwerk und dem Wissen vor allem auch die Liebe einen großen Anteil hat.
Oliveiras Methode führte zu Spitzenleistungen
Seine besondere Gabe bestand darin, die jeweils leicht unterschiedliche Methode für das individuelle Pferd herauszufinden, mit der es mit Erfolg zur Spitze seiner individuellen Fähigkeiten entwickelt werden konnte.
Frei vom Schubladendenken
So mancher klassische Reiter war dem Schubladendenken verfallen. Nanu bediente sich dagegen pragmatisch der Mittel aller Schulen, wenn sie Erfolg in der Arbeit mit dem jeweiligen Pferd versprachen.
Synthese konträrer Schulen
Ihm wird die Synthese der bis dahin eher konträr zueinander stehenden Schulen der alten französischen Reitmeister de la Gueriniere (18. Jahrh.) und Baucher (19. Jahrh.) zugesprochen.
Inspiriert durch portugiesische Hofreitschule
In jungen Jahren wurde Nuno inspiriert durch seinen Reitlehrer Concalves de Miranda (1870–1940), einem Reitmeister des portugiesischen Königshauses.
Schon früh machte er das Reiten zu seiner Berufung.
In der ländlichen Umgebung von Lissabon arbeitete er unaufhörlich mit jungen und älteren Pferden von Züchtern und Pferdeliebhabern.
Nuno verfügte über ein immenses und fundiertes Wissen der wichtigsten klassischen Reitmeister früherer Jahrhunderte.
Auftritte in den größten weltweiten Pferdeshows
In den 1960er Jahren wurde er durch Auftritte in großen Pferde-Shows in London, Genf und Brüssel über die Grenzen Portugals hinaus bekannt.
Reitschüler aus vielen Ländern
In den 1970er und 1980er Jahren kamen Schüler aus der ganzen Welt, um von ihm zu lernen. Nuno gab Lehrgänge in vielen Ländern auch außerhalb Europas.
Dabei arbeitete er sowohl mit iberischen Pferden, als auch mit Vollblut- und Warmblutpferden.
Seine bekanntesten Pferde waren…
Euclides (Lusitano/Andrade); Beau Geste (Lusitano); Talar (engl. Vollblüter), Soante (Altér Real), Bunker (Budjonny).
„Man sollte den Reiter auf dem Pferd vergessen.“
Was Oliveira damit sagen wollte ist, dass das Pferd aus dem starren Korsett der klassischen Lehre befreit werden sollte. Die natürliche Anmut des Pferdes zu bewahren, mit so wenig Zwang und Einwirkung wie möglich, dass war seine Berufung.
Nanu Oliveira starb im Alter von 64 Jahren in Australien.
Iris Sorge