Wir haben einen interessanten Beitrag im Deutschlandfunk Kultur gehört. Hier wurde eine Analyse gemacht, welche wohl die erfolgreichsten Pferdefilme waren und aus welchen Gründen. Die besten fünf Filme beschäftigen sich jeweils aus einer anderen Perspektive mit der komplexen Beziehung zwischen Mensch und Pferd.
Platz 5: „Gefährten“ von Steven Spielberg (2011)
Eine Geschichte von einer Freundschaft zwischen dem Farmerssohn Albert und seinen Pferd Joey. Albert wird im ersten Weltkrieg vom Militär requiriert. Spielberg entfaltet ein düsteres Panorama der historischen Schattenseiten des Mensch-Pferd-Verhältnisses. Manche Bilder sind kaum zu ertragen, wie der Albert und sein Pferd durch die Hölle gehen. Gott sei Dank nimmt das alles ein glückliches Ende.
Platz 4: „Wilde Pferde“ von John Sturges (1973)
Der Cowboy Chino ist lakonisch und stolz – wie es sich für einen echten Cowboy auch gehört. Dieser Western wirkt melancholisch und erzählt von einem Mann, der müde ist gegen Profitgier und Ausbeutung anzukämpfen. Ein ganz untypisches Ende, mit einem aufgebenden Cowboy der seine Pferdeherde in Sicherheit an einem Ort bringt, der nur in seiner Phantasie existiert.
Platz 3: „Michael Kohlhaas“ von Arnaud des Pallières (2013)
Der Pferdehändler Michael Kohlhaas ist auf dem Weg zum Markt, um seine schönen Rappen zu verkaufen. Als er die Stadt passieren will, werden seine Pferde vom Baron des Landes gepfändet. Der lässt die wertvollen Tiere verkommen. Kohlhaas entwickelt sich aus Wut zu einem gnadenlosen Rächer. In diesem Film wird der Widerstand des Individuums gegen staatliche Willkür thematisiert. Am Ende bekommt Kohlhaas – kurz vor seiner Hinrichtung mit dem Schwert – seine Pferde zurück. Einen kurzen Moment ist er versöhnt und glücklich.
Platz 2: „Der Pferdeflüsterer“ von Robert Redford (1998)
Die 13-jährige Grace hat mit ihrem Pferd Pilgrim einen schweren Reitunfall. Beide sind seitdem traumatisiert. Als letzte Hoffnung bringt ihre Mutter beide zu einem Pferdemann nach Montana. Auf wundersame Weise in wunderschönen Bildern beginnen Grace und ihr Pferd den gemeinsamen Heilungsprozess. Eine Gefühlsoper, die einen irgendwie mitnimmt.
Platz 1: „Zaina – Königin der Pferde“ von Bourlem Guerdjou (2005)
Das Mädchen Zaina stammt aus dem Atlasgebirge und erlebt auf dem Hengst Zingal die Magie des fliegenden Pferdes. Zaina nimmt beim legendären Agdal-Pferderennen in Marrakesch teil. Eigentlich dürfen hier nur Männer mitreiten. Sie erweist sich aber als schnellste Reiterin. Dieser Film bringt emanzipatorische Botschaft, das Zaina so leben darf, wie sie will. Das fliegen auf dem Pferd ist die Metapher für die Freiheit der jungen Frau.