Wenn du ein Pferd verkaufen möchtest, eignet sich kaum ein Medium als der “Film” besser, einen Eindruck von den speziellen Eigenschaften und Stärken des Pferdes zu vermitteln.
Heute gibt es viele Möglichkeiten ein ansprechendes Verkaufsvideo zu erstellen, ohne ein Profi zu sein. Die Technik hat große Fortschritte gemacht und du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen.
Trotzdem solltest du nicht unvorbereitet filmen, sondern mach dir vorher ein paar Gedanken.
Hier Antons fünf Tipps für einen erfolgreichen Dreh:
Tipp 1: Wahl der Kamera
Handy oder Kamera?
Grundsätzlich gilt: Auch mit einem Handy kann man einen ansprechenden Film erstellen. Natürlich sehen die Aufnahmen einer Kamera immer etwas besser aus, aber hier ist die Erstellung komplizierter und man braucht ein größeres technisches Verständnis von den unterschiedlichen Funktionalitäten der Kamera.
Die meisten Foto-, oder Spiegelreflexkameras haben heute eine eingebaute Videofunktion, die du meistens sehr unkompliziert nutzen kannst.
Vorteil der Kameras gegenüber Handys: Sie sind in der Regel “lichtstärker”, was bedeutet, dass bei schlechten Lichtverhältnissen (z.B. in der winterlichen Stallgasse) bessere Ergebnisse erzielen kannst.
Sind verschiedene Objektive zur Hand nutze diese auch, weil so ein spannender und abwechslungsreicher Look entstehen kann.
Auch Handys haben Vorteile: Die meisten neueren Handys haben eine eingebaute Bildstabilisierung, wodurch die Aufnahmen weniger verwackeln. Außerdem können deine Aufnahmen direkt auf dem Handy geschnitten und mit Musik unterlegt werden. Es gibt eine große preisgünstige und teilweise kostenlose Auswahl an Apps, mit denen das möglich ist.
Tipp 2: Formatvorgaben
Welche Auflösung sollte ich wählen? Hochformat, oder Querformat? Wie viele FPS (Bilder pro Sekunde)?
Die Auflösung
Grundsätzlich gilt: 1920×1080 (1080p) als Standard beim Thema Bildauflösung. Viele Handys können heute bereits in 4K aufnehmen. Ärgere dich nicht, wenn dein Handy das nicht ganz schafft, denn 1080p sind immer noch völlig ausreichend, da die meisten Bildschirme, auf denen das Video später wiedergegeben wird, sowieso keine höhere Auflösung haben.
Hoch- oder Querformat
Beim Format gilt: Grundsätzlich immer das Querformat wählen. Das Hochformat wirkt oft weniger hochwertig und und entspricht weniger den Sehgewohnheiten.
Wie viele Bilder pro Sekunde?
Die Bilder pro Sekunde (FPS) entscheiden darüber, wie flüssig die Aufnahmen hinterher aussehen. Standart sind in Deutschland 25 FPS. Sollen Zeitlupen aufgenommen werden muss eine höhere FPS-Anzahl gewählt wählen. Damit wird vermieden, dass das Bild ruckelt und stockt. Die meisten Handys lassen die Wahl zwischen 30 und 60 FPS. Hierbei empfehlen wir 30fps für normale Aufnahmen und 60 fps für Zeitlupen.
Tipp 3: Gestaltungsmöglichkeiten
Für die Gestaltung deines Videos ist es wichtig, sich vorher eine ungefähre Vorstellung (roter Faden) darüber zu machen, wie das Video am Ende aussehen soll, oder welche Botschaft du transportieren möchtest. Eine interessante Gestaltung deiner Aufnahme braucht nicht viel Zeit.
Es macht einen großen Unterschied, zu welcher Tageszeit du dein Video drehst. Die unterschiedlichen Lichtverhältnisse kreieren ein ganz eigene Atmosphäre.
Auch die richtige Wahl des Drehortes (Halle, Dressurplatz, Springplatz, Gelände u.ä.) spielt bei einer wirkungsvollen Gestaltung ein große Rolle. Grundsätzlich sollte diese einladend, freundlich, ordentlich und spannungsvoll wirken. Überlege dir gerne eine Alternative zu der immer gleichen Reithalle, die gut zu dem Pferd passt. Wenn dein Pferd ein Springpferd ist, dann baue draußen oder in der Halle einen Parcours auf. Handelt es sich um ein Dressurpferd, präsentiere es in einem Dressurviereck.
Das Pferd sollte immer klar im Vordergrund stehen. Vermeide grundsätzlich störende Objekte im Hintergrund, wie z.B. den qualmenden Misthaufen, alter Pferdeanhänger oder Feuertonne.
Filme dein Pferd aus unterschiedlichen Perspektiven. Grundsätzlich gilt: Mache lieber ein paar mehr Aufnahmen, als zu wenig.
Achte auch auf die Kleidung des Reiters. Diese sollte zum Pferd passen, damit sie nicht vom Pferd ablenkt. Kappe, Handschuhe und Reitstiefel dürfen nicht fehlen.
Behalte immer im Hinterkopf, wofür und für wen du das Video machst. Du willst dein Pferd verkaufen, also zeige das Pferd von seiner besten Seite.
Tipp 4: Das darf nicht fehlen!
Allerdings gibt es ein paar Dinge die dein Video auf jeden Fall beinhalten sollte:
- Gangarten: ausreichende Länge, um auf beiden Händen die Gangarten zu sehen – mindestens 8-10 Sekunden pro Aufnahme
- Leistungsstand: Die Lektionen und Angaben, die in der Verkaufsanzeige aufgeführt sind, sollten idealerweise auch vorgeritten/gezeigt werden.
- Eignung: Angegebene Trainings- und Turnierlevel müssen im Video gezeigt werden.
- Turnier-Ausschnitt: Jedes Verkaufsvideo sollte ein paar der besten Turnier-Szenen beinhalten, damit der Käufer sieht, wie das Pferd unter Wettbewerbsbedingungen verhält.
Wie du den Rest gestaltest ist dir überlassen. Grundsätzlich Solltest du beachten, das Video nicht zu Lang zu machen. Ideal hat es eine Länge von 3-5 Minuten.
Tipp 5: Schnitt des Videos
Wenn du mit dem Handy gefilmt hast, hast du einige Möglichkeiten gleich auf deinem Handy zu schneiden. Hierfür eignen sich Apps wie iMovie (IOS) oder Movavi (Android).
Der Schnitt am PC ist grundsätzlich etwas komplizierter, aber auch hier gibt es benutzerfreundliche Programme, mit denen jeder nach kurzer Eingewöhnung in der Lage ist, Filme zu schneiden. Besonders eignen sich hierfür die vorinstallierten Programme iMovie (Mac) und Moviemaker (Windows).
Achte beim Schnitt darauf die einzelnen Sequenzen immer lange genug zu zeigen, damit das Endergebnis nicht zu hektisch wirkt. Die Clips sollten dabei eine Länge von 4 bis 5 Sekunden nach Möglichkeit nicht unterschreiten.
Außerdem sollte ein grober roter Faden vorhanden sein und die Szenen nicht durcheinander geschnitten werden. Um das zu erreichen fertigt man in der Regel einen Rohschnitt an bei dem man sich die besten Clips raussucht und in die grobe Reihenfolge gliedert. Danach werden im Feinschnitt die Feinheiten erledigt und die Länge und Reihenfolge der Clips finalisiert.
Zum Schluss wird noch Musik unterlegt. Die Musik ist ein mächtiges Werkzeug um die Stimmung deines Videos zu untermauern. Dabei sollte sie aber auf keinen Fall zu sehr im Vordergrund stehen oder sie Stimmung des Videos verfehlen.
Wir hoffen, dass du ein paar nützliche Antworten in unserem Blog finden kannst. Ansonsten kommen wir auch zu dir und drehen für dich die Filme, oder holen es direkt zum Filmen zu uns auf die Anlage.
Auf ans Werk!
Euer Anton